Schlaflosigkeit ist für viele ein massives Problem, da Schlafkliniken monatelange Wartelisten für CBT-Termine haben. Die Nachricht, dass Menschen online Hilfe suchen können, kann also nur eine gute Sache sein – aber welche Wirkung hat die Online-Behandlung? Laut einer neuen einjährigen Studie … sehr!
Tatsächlich fanden Forscher heraus, dass Teilnehmer mit Schlaflosigkeit, die online an CBT-Training teilnahmen, Verbesserungen im Schlaf, in der Tagesfunktion und im allgemeinen Gesundheitszustand erlebten.
Die ein Jahr dauernde Studie umfasste 1.711 Personen und wurde von der University of Oxford und Northwestern Medicine durchgeführt.
Das Online-Programm lieferte CBT über ein Programm und eine App namens Sleepio und war außerdem in der Lage, die Behandlung basierend auf ihren Schlafmustern automatisch an verschiedene Personen anzupassen. Die Teilnehmer erhielten sechs Sitzungen von etwa 20 Minuten mit Zugang zum Programm für 12 Wochen. Knapp die Hälfte der Teilnehmer absolvierte alle Sitzungen.
Ab vier Wochen waren deutliche Verbesserungen bei den Symptomen von Depressionen und Angstzuständen zu beobachten. Kleine, aber deutliche Verbesserungen wurden auch bei Teilnehmern beobachtet, die aufgrund von schlechtem Schlaf eine Auszeit von der Arbeit brauchten, und sie zeigten auch nach 24 Wochen eine höhere Arbeitszufriedenheit.
„Durch den Einsatz eines digital basierten Programms können wir viel mehr Patienten mit Schlaflosigkeit erreichen“, sagte Jason Ong, Co-Autor der Studie und außerordentlicher Professor für Neurologie in der Schlafmedizin an der Feinberg School of Medicine der Northwestern University.
Welche Gesundheitsrisiken birgt Schlaflosigkeit?
Schlaflosigkeit führt nicht nur dazu, dass man sich schlecht fühlt, sondern ist auch ein Risikofaktor für die Entwicklung von psychischen Störungen, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Schlaf zählt neben Luft, Wasser und Nahrung zu den Lebensgrundlagen, doch 10 bis 12 Prozent der Bevölkerung [Amerikas] bekommen aufgrund von Schlaflosigkeit nicht genug davon“, sagte der leitende Studienautor Colin Espie von der Universität Oxford Professor für Schlafmedizin und Chief Medical Officer von Big Health, einem Anbieter automatisierter und personalisierter verhaltensmedizinischer Programme für die psychische Gesundheit.
„Unsere Studie legt nahe, dass die digitale Medizin ein wirksames Mittel sein könnte, um Millionen von Menschen nicht nur dabei zu helfen, besser zu schlafen, sondern dadurch auch ein besseres geistiges und körperliches Wohlbefinden zu erreichen.“
